20. November 2011

Hamburger Symphoniker – Michael Francis.
Laeiszhalle Hamburg.

19:00 Uhr, Parkett rechts, Reihe 20, Platz 14


Edward Elgar – Froissart Konzertouvertüre
Franz Liszt – Die Ideale

(Pause)

Ludwig van Beethoven – Klavierkonzert Nr. 5 (Yevgeny Sudbin)

Zugabe: ???



Ein Konzert der Kategorie „Kann man machen“. Das Orchester klingt mittlerweile auch ohne seinen Chef wunderbar, wobei Tates Klasse dem Abend sicher gut getan hätte. Herr Francis fuchtelt ungestüm – wogegen nichts einzuwenden wäre, wenn seine stereotypen Heumacher Wirkung gezeigt hätten. Nun gut, die Werke der ersten Konzerthälfte trugen auch wenig zur Erbauung bei. Elgar brav belanglos, Liszt zäh ermüdend. Der Programmheft-Titel „Ideale Klassik“ gerät so unfreiwillig komisch.

Natürlich hat's der gute Beethoven nach der Pause wieder rausgerissen. Sudbin wartet mit ausgesprochen flüssigem, temporeichem, perlendem Spiel auf, alles ist leicht und flink – mir liegt jedoch ein, sagen wir mal, energischerer, wuchtigerer Zugang näher. Ein zarter Anschlag befindet sich durchaus in seinem Arsenal, wird jedoch kaum oder nicht an den meiner Ansicht nach erforderlichen Stellen eingesetzt (insbesondere zweiter Satz).

Technisch sicher auf höchstem Niveau, packt mich diese Interpretation nicht wirklich. Die Zugabe macht noch einmal deutlich, worin Sudbin offenbar selbst seine Stärken sieht: schnelle Läufe. Schon schön anzuhören, mehr aber auch nicht. Womit das Motto des Abends gefunden wäre.