Edward Elgar – Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61
(Vilde Frang)
(Pause)
Sergej Prokofjew – Romeo und Julia / Ballett op. 64,
Auszüge zusammengestellt von Mirga Gražinytė-Tyla
Elgar: Muss erst noch mit dem Stück warm werden, aber der dritte Satz hat mich doch überzeugt – endlich mal kein rein virtuoser Bravur-Rausschmeisser, sondern facettenreich und tiefgründig wie der Rest. Das Finale will nicht überwältigen, sondern erzählt die Geschichte konsequent zu Ende. Frang mit phänomenaler Leistung, leider durch bildungsferne Laberspacken hier und da arg gestört. Birmingham wie eh und je – schön, aber nicht top. Blech z.B. kein Vergleich zu San Francisco, weniger technisch als von der Farbe. Mir zu normal, zu leicht. Dirigentin macht nen guten Job, insbesondere bei den zarten Stellen – an denen Elgar keinesfalls gespart hat.
Prokofjew: Die wohlbekannte Stücke aus den Suiten bringen die abschließende Erkenntnis über die Kombination Birmingham/Gražinytė-Tyla: gewogen und für zu leicht befunden. Alles ganz in Ordnung, sowohl in Bezug auf Klang, Technik und Interpretation, aber eben auch keine Darbietung, die aufhorchen lässt. Vor allem die Stellen mit Schmackes zu brav, das ist mir unterm Strich zu gepflegt. Ein akustisches Kuriosum sei noch erwähnt: Die Verwendung der Militärtrommel ergab jedesmal ein äußerst unschönes Echo von der linken Seite (Blickrichtung Bühne) – ob es an der Position des Solisten lag? Hatte ich in der Penetranz noch nicht erlebt. Im Rückblick ein Konzert der Kategorie „Kann man machen“ mit dem Highlight Vilde Frang.