25. Januar 2011

Liederabend – Annette Dasch.
Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal.

20:00 Uhr, Parkett Mitte rechts, Reihe 3, Platz 8


Ludwig van Beethoven – Lieder: Der Wachtelschlag; Gretels Warnung; Resignation; An die Hoffnung; La Marmotte; Wonne der Wehmut; Freudvoll und leidvoll (aus „Egmont“ )
Johannes Brahms – aus: Acht Lieder und Gesänge op. 59: Agnes; Eine gute, gute Nacht; Mein wundes Herz; Dein blaues Auge

(Pause)

Richard Beaudoin – Nach-Fragen (Liedzyklus)

Erich Wolfgang Korngold – Drei Lieder für Gesang und Klavier op. 22
Erich Wolfgang Korngold – aus: Fünf Lieder für mittlere Stimme und Klavier op. 38: I wish you Bliss; Old English Song; My Mistress’ Eyes
Zugaben:
Ludwig van Beethoven – Zärtliche Liebe WoO 123 „Ich liebe Dich“
Johannes Brahms – Wiegenlied op. 49/4 „Guten Abend, gut Nacht“


(Annette Dasch – Sopran, Ulrich Naudé – Klavier)


Leider konnte Frau Dasch nicht wirklich überzeugen. Offenbar war sie leicht erkältet bzw. Ihre Stimme nicht ganz in Topform. Ihre Stimme liegt mir jedoch generell nicht. Der Klang erinnert mich entfernt an die Schnaut, etwas keifig und eher „alt“ in geringer Lautstärke. Sie ist durchaus zu zarter Phrasierung fähig, bevorzugt allerdings hauptsächlich einen etwas schnodderigen, unpräzisen, das Deklamatorische betonenden Stil. Für manche „expressive“ Opernrolle mag das angebracht/plausibel sein, im Liederabend sorgt es eher für Befremden. Ihr Begleiter war in Ordnung – mehr nicht. Zum Höhepunkt des Abends geriet ein moderner Liedzyklus von Beaudoin – hier machte ihr schroffer Zugang Sinn, hier fühlte sie sich hörbar am wohlsten. Oder besser: hier war mir ihre Stimme sehr wohl. Auch die Komposition an sich hat mir gefallen. Die anderen Komponisten brauche ich nicht mit Dasch. Befremdlich: „Guten Abend, gute Nacht“ als Zugabe zum Mitsingen. Die (alten) Leute traf es direkt ins Herz. Bei mir bleibt ein Gefühl zwischen Respekt und Zweifel.