20:00 Uhr, Parkett links, Reihe 5, Platz 16
Johannes Brahms – Sinfonie Nr. 1
(Pause)
Johannes Brahms – Sinfonie Nr. 3
Orchester sehr gut, durch seine „Größe“ sehr transparent. Der kleinere Streicherapparat ist nur selten ein Nachteil (z.B. bei „schwebendem“ Begleitteppich für das Hornsolo im 4. Satz – etwas zu dünn). Zum Teil beim Tutti seltsamer Beiklang – wie Gesang?! Akustikstreich?! Horn sicher, aber etwas spröde. Holzbläser Spitzenklasse. Streicherklang druckvoll und klar, könnte aber noch schärfer ausfallen. Blech gut. Konzertmeistersolo schön. Interpretation sehr energisch, druckvoll. Schnelles Grundtempo steigert sich zum Ende des letzten Satzes kolossal. Gefällt mir insgesamt sehr gut, insbesondere der erste Satz. Lyrisches wird nicht runtergenudelt. Kritikpunkt: Manche Passagen werden mir ZU schnell angegangen, dann verhaspelt sich das Orchester fast. Dennoch: eine interessante, untypische, Nicht-Nummersicher-Interpretation, die die schnellste Finale-Version bereithält, die ich je gehört habe.
Nach der Pause leider müdigkeitsbedingt nachlassende Konzentration bei mir. Dennoch scheint mir auch die Interpretation der 3. gelungen. Gekrönt wird alles von einem Wahnsinnsantritt gegen Ende des 4. Satzes. Wahnsinns-Zug! Bombastisch. Top-Blechstelle (Posaune)! Nachtrag zum „Akustikproblem“: Ich befürchte, Harding schnauft und stöhnt – schon etwas nervig. Aber naja, wenn das Ergebnis stimmt, sei es ihm verziehn. Leider keine Zugabe.