11:30 Uhr
Heute hatte ich das Glück, der Vorab-Präsentation der neuen DVD „Divine“, ein Mitschnitt eines Konzertprogramms der Hamburger Symphoniker (Link), auf der Leinwand der Astor Film Lounge in Berlin beizuwohnen. Das Projekt war im letzten Jahr mittels Crowdfunding finanziell angeschoben worden, nun konnte man einen ersten Blick auf das Ergebnis werfen. Wobei man sich auf den Hauptteil des Konzertes, Auszüge aus Wagners Götterdämmerung, konzentrierte und den Strawinsky, den es als ersten Programmpunkt gegeben hatte, im Köcher ließ.
Mag zwar Deborah Voigts europäische Erstbrünnhilde auf den ersten Blick als das Hauptargument für die Produktion gelten, war es doch schon allein eine Wonne zu sehen und vor allem auch zu hören, wie die außergewöhnliche Arbeit des Jeffrey Tate, manifestiert in den wunderbaren Klängen der Hamburger Symphoniker, vom Live-Erlebnis in beeindruckend differenzierter Weise auf „Konserve“ zu bannen geglückt war. In Bezug auf die fast beispiellose Sensibilität und zwingende Gestaltung habe ich ja bereits nach dem Konzert das ein oder andere Wort getätigt, das Ereignis der Vorführung war die Lebendigkeit der Aufnahme, durch die jene Vorzüge den Weg heraus aus dem Gedächtnis wieder direkt ins Mark fanden.
Dazu in Einklang präsentiert sich die ästhetische Qualität der Bilder, die viel dazu beitragen, eine intensive Atmosphäre zu schaffen, unter anderem indem strukturgebende Schlaglichter auf die Orchestermusiker gesetzt werden. Ich freue mich sehr, daß diese Produktion realisiert wurde, die gleichzeitig Beispiel und Ausdruck der mit Recht großen Ambitionen der Verantwortlichen dieses herrlichen Klangkörpers ist. Man darf gespannt sein, welche Projekte die Zukunft bringen wird.