6. Februar 2018

Symphoniker Hamburg – Stefan Soltész.
Elbphilharmonie Hamburg.

20:00 Uhr, Etage 12, Bereich C, Reihe 1, Platz 3


Nikolai Rimski-Korsakow – Capriccio espagnol op. 34
Edward Elgar – In the South op. 50

(Pause)

Johannes Brahms – Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83
(Gerhard Oppitz)


Das war heute leider nicht so prall, der akustische Eindruck durchweg problematisch. Beim Rimski-Korsakow sehr dröhnend, Bass-lastig, dazu ein unangenehmes Bläserübergewicht, selbige relativ schroff, der Gesamtklang inhomogen. Aber das Stück ist sehr dankbar, mitreißend, zum Ende hin mit ordentlich Knack drin, obwohl das Timing nicht immer perfekt war. Feuer und Knalleffekte kommen aber immer gut bei der Zuhörerschaft an.

Elgar: leicht verbesserte Wirkung (Gewöhnungssache?), beim Forte/Fortissimo sind die Streicher doch gut zu hören, trotz enormem Blech und Schlagwerk. Das Stück kommt wie ein Westentaschen-Heldenleben daher (wenige Jahre danach komponiert ...). Der Beginn sehr positiv, optimistisch gestimmt, bisschen Meistersinger auch, zwischendurch viele lyrische Holzbläserpassagen, ein aufsteigendes antithetisches Motiv (Blech) sehr bruckneresk (Achte? Neunte? Welche?). Soltész mit umsichtiger dynamischer Regulierung, dennoch unter dem Strich etwas unbehauener klanglicher Gesamteindruck.

Brahms: Besetzung deutlich reduziert (eher Kammerphilharmonie als Gergiev), insbesondere weniger Bläser und Schlagwerk, aber auch Streicher – trotzdem bleiben die 6 Bässe. Zum Werk selbst: Nicht mein Konzert. Weder von den Themen, noch von der Stimmung her. Ausgenommen vielleicht der dritte Satz, bzw. Teile dessen. Das Finale gar nicht meins ... heiter beschwingt – die Höchststrafe. Oppitz prima, aber ohne denkwürdigen Eindruck. Die Musik wirkt bei geschlossenen Augen noch entfernter. Alles seltsam heute.

Soltész bestätigt meine bisherigen Erfahrungen mit ihm – guter Handwerker, aber Welten entfernt von Tates Klangmagie. Oppitz hatte mich 2006 in der Laeiszhalle schon mal schwer beeindruckt, heute war dafür trotz theoretischer Bestposition zu viel Distanz.

Fazit: Cambreling, bitte kommen!