9. September 2018

Liederabend – Christian Gerhaher.
Glocke Bremen.

20:00 Uhr, Saal links, Reihe 11, Platz 4



Franz Schubert – »Schwanengesang«

Lieder nach Friedrich Rückert
Sei mir gegrüßt D 741
Dass sie hier gewesen D 775
Lachen und Weinen D 777
Du bist die Ruh D 776
Greisengesang D 778

Lieder nach Ludwig Rellstab D 957/1-7
Liebesbotschaft
Kriegers Ahnung
Frühlingssehnsucht
Ständchen
Aufenthalt
In der Ferne
Abschied

(Pause)

Lieder nach Heinrich Heine D 957/8-13
Der Atlas
Ihr Bild
Das Fischermädchen
Die Stadt
Am Meer
Der Doppelgänger

Die Taubenpost D 965A (Johan Gabriel Seidl)

Schwanengesang D 957

(Christian Gerhaher – Bariton, Gerold Huber – Klavier)



Christian Gerhaher gehört zweifelsohne zu den versiertesten Liedsängern, die man heute erleben kann. Mir persönlich steht im Baritonfach Matthias Goerne noch etwas näher, aber das bezieht sich rein auf das subjektive Geschmacksempfinden. In Sachen nuancierter Detailarbeit und Ausdruckskraft setzen beide jeder auf seine Weise Maßstäbe. Gerhaher zeichnet dabei ein besonders edler Ton aus, der sich über die gesamte dynamische Bandbreite erhält. Dabei sind es gerade deren Extreme, die mich besonders in den Bann ziehen. Da ist zum einen ein fast schon gesprochen sangloser Tonfall in den leisesten Stellen, der diesen durch etwas ambivalent Brüchiges enorme Präsenz verleiht. Zum anderen ist es schier überwältigend, zu welchen Fortissimo-Schüben sich seine vermeintlich so schlanke Stimme aufschwingt – die Glocke erzittert ein ums andere mal unter den Ausbrüchen. Auch wenn ich sicher kein Schubert-Experte bin, kann ich mir eine ausgefeiltere, intensivere Beschäftigung und Wiedergabe mit diesen Werken kaum vorstellen – ein Liederabend der Extraklasse.