17. April 2024

Münchner Philharmoniker – Daniel Harding.
Elbphilharmonie Hamburg.

20:00 Uhr, Etage 12, Bereich D, Reihe 3, Platz 4



Thierry Escaich – Konzert für Violine und Orchester
»Au-delà du rêve« / Kompositionsauftrag von Münchner Philharmoniker, Philharmonie de Paris und Elbphilharmonie Hamburg

(Pause)

Anton Bruckner – Sinfonie Nr. 4 Es-Dur »Romantische«


Münchner Philharmoniker
Renaud Capuçon – Violine
Dirigent – Daniel Harding



Auch hier habe ich nichts notiert und muss mir nun über ein Jahr später eingestehen, dass allein mit Luft und Liebe kein Blog zu befüllen ist. Zumindest nicht substantiell. Sei’s drum. Es war in jedem Fall ein wunderbares Konzert, so viel – oder eben wenig – erinnere ich noch. Beim Escaich konnte ich glücklicherweise etwas mogeln: es gibt einen Mitschnitt der Beteiligten aus dem Musikverein auf YouTube, der mir die faszinierend-verwunschene Faktur des Violinkonzertes und den atemberaubenden Vortrag Capuçons wieder vor Ohren führte. Wer meint, zeitgenössische Klassik sei verkopft oder sperrig, möge sich dieses Werk einmal zu Gemüte führen – einer meiner absoluten Favoriten der letzten Jahre eines Zeitgenossen. Mit Bruckners 4. rundet Harding das Münchner Doublefeature nach dem Mahler gestern ähnlich kolossal ab. Vielen Dank!

16. April 2024

Münchner Philharmoniker – Daniel Harding.
Elbphilharmonie Hamburg.

20:00 Uhr, Etage 12, Bereich A, Reihe 9, Platz 2



Jean Sibelius – Tapiola / Tondichtung für großes Orchester op. 112

(Pause)

Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 5 cis-Moll


Münchner Philharmoniker
Dirigent – Daniel Harding



Endlich mal Tapiola live! So sehr ich Sibelius im Allgemeinen und seine späten Sinfonien im Besonderen verehre, so gilt meine Liebe zu seinem letzten großen Orchesterwerk gleichermaßen. Umso schöner, wenn das ersehnte Live-Wiederhören dann auch in allen Belangen zu überzeugen, besser noch zu bewegen weiß. Daniel Harding und die Münchner Philharmoniker haben mir heute diesen Wunsch auf berührende Weise erfüllt. Ob sich einem dabei die Unendlichkeit der nordischen Wälder oder menschlicher Sehnsüchte vor dem geistigen Ohr manifestiert, ist unerheblich. Tiefe Musik, tief empfunden dargeboten.

Dass ich mir zur Fünften keine Notizen gemacht habe, ist in der Regel ein gutes Zeichen. Die Vorzüge solch eines Leib- und Magenstücks zum x-ten Mal hervorzuheben, erübrigt sich, wenn man Harding und seinen Kollegen schlicht und ergreifend attestieren kann: alles richtig gemacht. Zupackend, kontrastreich, kein schleppendes Adagietto, ein Finale, bei dem man mir das Grinsen in sich stetig steigernder Erwartung der Schlussapotheose auch nicht mit dem Hammer aus der Sechsten vom Gesicht hätte schlagen können, das Ganze technisch wie klanglich perfekt umgesetzt. Bitte wiederkommen – ach ja, ist ja schon morgen der Fall.