
Béla Bartók – Suite aus »Der wunderbare Mandarin« op. 19 Sz 73
(Pause)
Antonín Dvořák – Die Geisterbraut / Kantate für Soli, Chor
und Orchester op. 69
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Orchestra of the Royal Opera House
Royal Opera Chorus
William Spaulding – Chorleitung
Kateřina Kněžíková – Sopran
Nicky Spence – Tenor
Pavol Kubáň – Bariton
Dirigent – Jakub Hrůša
Einführung sehr informativ. Handlung/Struktur zum Mandarin anhand von Klangbeispielen für mich verständlich gemacht (Solo-Klarinette als Lockmusik der Dame/Tänze als Einführung der Herren/Blechglissando als Entree des Mandarin). Hörspielcharakter der Geisterbraut sehr griffiges Bild für die Kantate. Gemeinsamkeiten über die offensichtlichen Unterschiede der beiden Stücke hinweg hervorgehoben – in beiden wird eine Geschichte musikalisch erzählt, es geht es (auch) um Sehnsucht und Tod.
Bartok: ich mag das Stück sehr, steh halt auf Fratzengeballer. Interpretation völlig in Ordnung, Orchester insg. etwas zu brav/weich. Streicher schön, aber sehr mild, gehen schon anfangs etwas unter und geraten im rythmischen Finale dann vollends unter die Räder von Percussion und Bläsern.
Dvorak: Anfangs leichte Holländer Vibes. Dachte das Stück ist mir insg. zu brav (stimmt in gewisser Weise auch. vgl. z.B. eben den Holländer oder Berlioz’ Hexensabbat), aber es besitzt sehr wohl seinen Reiz. Abwechslungsreiche, eingängige Komposition. Arien schön, nach dem ersten Höreindruck aber nicht kolossal innovativ/herausstechend. Interessanteste Phase zweiter Auftritt Chor und Erzähler auf der „Reise“ (schaurige Atmo, Irrlichter, Frösche …). Klassische Strukturen (drei Teile der Reise/drei Gegenstände/dreimal wird der Tote vom Bräutigam erweckt …), Schlussarie der Braut durchaus berührend, innig, danach Anbruch des Tages mit Schmackes im Chor, Finale eher wohlig-mild als überwältigend. Passt aber von der Stimmung her.
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Orchestra of the Royal Opera House
Royal Opera Chorus
William Spaulding – Chorleitung
Kateřina Kněžíková – Sopran
Nicky Spence – Tenor
Pavol Kubáň – Bariton
Dirigent – Jakub Hrůša
Einführung sehr informativ. Handlung/Struktur zum Mandarin anhand von Klangbeispielen für mich verständlich gemacht (Solo-Klarinette als Lockmusik der Dame/Tänze als Einführung der Herren/Blechglissando als Entree des Mandarin). Hörspielcharakter der Geisterbraut sehr griffiges Bild für die Kantate. Gemeinsamkeiten über die offensichtlichen Unterschiede der beiden Stücke hinweg hervorgehoben – in beiden wird eine Geschichte musikalisch erzählt, es geht es (auch) um Sehnsucht und Tod.
Bartok: ich mag das Stück sehr, steh halt auf Fratzengeballer. Interpretation völlig in Ordnung, Orchester insg. etwas zu brav/weich. Streicher schön, aber sehr mild, gehen schon anfangs etwas unter und geraten im rythmischen Finale dann vollends unter die Räder von Percussion und Bläsern.
Dvorak: Anfangs leichte Holländer Vibes. Dachte das Stück ist mir insg. zu brav (stimmt in gewisser Weise auch. vgl. z.B. eben den Holländer oder Berlioz’ Hexensabbat), aber es besitzt sehr wohl seinen Reiz. Abwechslungsreiche, eingängige Komposition. Arien schön, nach dem ersten Höreindruck aber nicht kolossal innovativ/herausstechend. Interessanteste Phase zweiter Auftritt Chor und Erzähler auf der „Reise“ (schaurige Atmo, Irrlichter, Frösche …). Klassische Strukturen (drei Teile der Reise/drei Gegenstände/dreimal wird der Tote vom Bräutigam erweckt …), Schlussarie der Braut durchaus berührend, innig, danach Anbruch des Tages mit Schmackes im Chor, Finale eher wohlig-mild als überwältigend. Passt aber von der Stimmung her.
Insgesamt eher der subtile Grusel als Krassheiten und Schockmomente, harmonisch auch gemäßigt. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, das mal gehört zu haben. Solisten gut, Tenor und Bariton hätten z.T. etwas mehr Durchschlagskraft vertragen können. Tenor aber schön wandlungsfähig von ambivalent/unnahbar bis offen verdorben. Viele Omas mit Frühstart oder Saalflucht beim Applaus. Für die Darbietung hätte der Jubel etwas größer ausfallen können. Übertitel waren sehr hilfreich, die Konzentration hielt komplett die 80 unbekannten Minuten durch. Warum nicht immer so?