19:00 Uhr, Parkett rechts, Reihe 10, Platz 6
Luciano Berio – „Rendering“ für Orchester
(Pause)
Gioachino Rossini – Stabat Mater
(Alessandra Marianelli – Sopran, Laura Polverelli – Mezzosopran, Dmitry Korchak – Tenor, Marco Vinco – Bass, NDR Chor, Chor des Dänischen Rundfunks)
Fürs Blech kein schlechter Platz/Reihe. Orchester heute insgesamt in sehr guter Form. Nichts zu beanstanden. Im Gegenteil: erfreulich schönes Blech, Streicher gewohnt gut usw. Berio/Schubert-Sinfonie: bemerkenswerter Ansatz, die Skizzen zu Gehör zu bringen. Berio-Klangflächen aus „Schubert-Floskeln“ stecken den Rahmen, die zeitliche Abfolge ab, bieten Übergänge zu vermuteten Steigerungen, Gegensätzen von Tempi … Klangvergleiche zu Mahler, Strauss, Busoni kommen auf. Keine Vollendung, sondern eine Bühne, eine Präsentation (möglicher) Schubert-Absichten. Viele Details geben der „Ausgrabung“ recht. Gedanken: Was darin ist Schubert? Was macht die „schubertische“ Instrumentation Berios mit dem Schubert-Material ? Sehr interessant!
Rossini: In einem dem Inhalt angemessenen Rahmen (Beginn und Schluß) steckt eine Opern-Mogelpackung, angefüllt mit dem Abgeschmacktesten, Seichtesten. Teilweise kaum zu ertragen. Sängerriege leider auch nicht erste Wahl. Tenor bemüht, Stimme ok, versemmelt Spitzenton. Bass unsensibel. Sopran intonationsschwach trotz schöner Stimme. Mezzo ok. Dirigat: Carignani macht seine Sache gut – insbesondere im Rossini. An ihm lag es nicht, daß das Werk ekelte.