20:00 Uhr, Etage 15, Bereich K, Reihe 1, Platz 20
Richard Strauss – Also sprach Zarathustra
(Pause)
Sergej Prokofjew – Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100
Zugabe: Peter Iljitsch Tschaikowsky – Panorama aus „Dornröschen“ / Ballett op. 66
Die Orgel fetzt – auch auf 15 K, obwohl sie heute ja leider lediglich als Wuchtfundament für straussischen Nachdruck Verwendung findet. Auf den Orchesterklang als Ganzes bezogen macht sich die größere Distanz der erhöhten Lauschposition hingegen etwas stärker bemerkbar als erhofft und aufgrund der Missa Solemnis (Link) vermutet. Überraschte seinerzeit insbesondere die Präsenz der Solisten auf diese Entfernung, möchte ich heute wenn auch nicht von einer enttäuschenden, so doch leicht ernüchternden Erfahrung sprechen. Zwar ist der differenzierte Elphi-Sound fraglos zu bestaunen, allerdings in abgeschwächter Form. Zudem fehlt der letzte Bumms, gerade bei den beiden groß besetzten Stücken an diesem Abend gleichsam verblüffend wie schade.
Wobei mir der Zarathustra klanglich dann noch etwas besser gefallen hat als die Prokofjew-Sinfonie, auf die ich mich dummerweise am meisten gefreut hatte. Höhepunkte waren beim Strauss die ungemein sonor grummelnden Kontrabässe sowie die Präsenz der direkten Ansprache der (allerdings anfangs minimal wackligen) Solotrompete. Die Holzbläser blieben von dieser Warte aus abgehört auf höchsten Niveau unauffällig, die hohen Streicher wollten hingegen nicht so recht schneiden. Ein Umstand, der sich durch den Abend zog. Am Klangkörper wird es wohl kaum gelegen haben, ist mir das Münchner Orchester doch aus diversen Begegnungen in bester Erinnerung abgespeichert, unter anderem auch durch das phänomenale Gastspiel im Mai (Link). Das Geburtstagskind am Pult ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Nichts desto trotz – ein guter Abend ist unter diesen Voraussetzungen zu wenig. Fortsetzung am Montag ...